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Die Kosten eines professionellen Hochzeitsfotografen

Den Hochzeitsfotografen nur nach dem Preis auszusuchen ist eine grundweg schlechte Vorgehensweise, das ist den meisten angehenden Hochzeitspaaren klar. Zudem ist der Preisvergleich schwierig, da die Preisstrukturen der unterschiedlichen Anbieter teilweise recht verschieden aufgebaut sind.
Dennoch ist der Preis aber letztendlich ein wichtiges Kriterium, denn egal, wie gut und überzeugend Fotograf und Angebot sind, es muss ja schließlich bezahlt werden. Und beim Honorar fangen die meisten Brautpaare erst einmal an zu staunen. Warum ein guter Hochzeitsfotograf aber einen gewissen Preis kostet und wie sich diese Kosten zusammensetzen, soll hier einmal transparent gemacht werden.

Kosten Hochzeitsfotograf

© www.tedhartwig.de

Bei der Betrachtung des Honorars muss man sich vor Augen halten, dass die bloße Anwesenheit bei der Hochzeit nur den geringsten Teil der Aufgaben des Fotografen ausmacht, auch wenn dies tatsächlich fast das Einzige ist, was man direkt sehen und erleben kann. Was aber noch dazu gehört, Hochzeitsfotograf zu sein, muss unbedingt berücksichtigt werden. In der folgenden Auflistung finden Sie Aufgaben, die dem Fotografen nicht unbedingt Kosten verursachen, aber Zeit kosten. Und dies fließt natürlich auch in die Gesamtkalkulation ein...

Aufgaben vor der Hochzeit:

  • Kontakt mit dem Brautpaar. Mehrere Telefonate, E-Mails, Absprachen und persönliche Treffen
  • Bei Zusage: Auftragsabwicklung. (Auftrag und Rechnung schreiben, Termin in Kalender und Orga-Dateien einpflegen)
  • ggf. Absprachen mit Trauzeugen, mit der Location etc.
  • ggf. Anreise planen und vorbereiten

Aufgaben rund um die Hochzeit:

  • An- und Abfahrt (Fahrtkosten und Fahrzeit)
  • ggf. Übernachtungskosten
  • ggf. Aufbau von Equipment (Photobooth, mobiles Studio etc.)
  • Ganztagesreportage mit Einsätzen bis zu ca. 15 Stunden

Aufgaben nach der Hochzeit:

  • Sichern der Bilder
  • Selektieren der Bilder
  • Bildbearbeitung (dauert je nach Einsatzdauer und Geschehen vor Ort bis zu 5 Tage)
  • Die Herstellung des Hochzeitsalbums, der Abzüge und ggf. der Fotogeschenke
  • Erstellung der DVD
  • Anlegen der Online-Galerie (Upload der Bilder und Freischaltung)
  • Terminvereinbarung mit dem Brautpaar
  • Übergabe des Albums und aller Bilder an das Brautpaar und Nachbesprechung
  • Nachbetreuung bei weiteren Wünschen oder Fragen

Was passiert noch mit den Bildern?

Ganz unabhängig von der Frage, ob der Fotograf vom Brautpaar eine Freigabe für die Verwendung der Bilder zu eigenen Werbezwecken bekommen hat, wird er dennoch bei allen Aufträgen die Bilder sinnvoll archivieren. Damit ist eine Umbenennung der Bilder gemeint, sowie das Taggen mit Stichwörtern, die Bewertung etc. Das gehört zu einem professionellen Workflow einfach dazu.
Für eine einzige Hochzeitsreportage kann der Gesamtaufwand also schon locker eine Woche dauern. Spätestens bei dieser Betrachtung sollte klar werden, dass das nicht für ein paar hundert Euro machbar ist.
Aber damit ist der Aufgabenkatalog noch nicht vollständig. Es gibt noch mehr zu tun:

Allgemeine Aufgaben und Kosten des Hochzeitsfotografen:

  • Marktrecherche und Beobachtung des Wettbewerbs
  • Pflegen der Webseite und der Social Media Seiten
  • Erstellung und Distribution von Werbematerialien
  • Anzeigenschaltung und Einträge auf Hochzeitsportalen
  • ggf. Messeauftritte
  • Kundengespräche, aus denen sich kein Auftrag ergibt. Auch das muss einkalkuliert werden.
  • Pflege des Netzwerks (Kooperationspartner, Hochzeitsplaner etc.)
  • Buchhaltung und Steuern
  • Weiterbildung (Seminare, Workshops und Lehrgänge, aber auch Bücher, Zeitschriften und das Ausprobieren neuer Aufnahmetechniken und Bildstile)
  • Wartung und Neuanschaffung von fotografischem Equipment (dazu unten mehr)
  • Bei manchen: Betreiben eines Studios oder Ateliers
  • KFZ-Kosten
  • Nicht zu vergessen: Der Lebensunterhalt

Nun könnten Sie einwenden, dass diese allgemeinen Posten doch wohl nicht von den Brautpaaren getragen werden müssen. Die Antwort lautet aber leider: Doch, dass müssen sie. Wie bei jedem anderen Produkt oder jeder Dienstleistung auch, fließt jede Ausgabe und jeder Aufwand in die Gesamtkalkulation ein. Denn wir Hochzeitsfotografen arbeiten aus Leidenschaft, aber auch, um Geld zu verdienen.

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Professionelles Equipment – ein Deal zwischen Brautpaar und Fotograf

Auch wir Fotografen müssen manchmal stöhnen angesichts der teilweise recht hohen Preise für das eingesetzte Equipment. Aber auch diese Kosten müssen getragen werden. Wir müssen bei den hochwertigen Kameras und Objektiven nicht nur die Geräte selbst bezahlen, sondern auch die dahinterstehende Entwicklung neuer Technologien, den Vertrieb, die Gehälter der Mitarbeiter etc.
Diese Kosten geben wir anteilig an die Hochzeitspaare weiter. Aber nicht nur das: Wir geben auch den Nutzen weiter. Hochwertiges Equipment ist in der Fotografie natürlich nicht das wichtigste Kriterium. So kann jemand mit einer mittelmäßigen Kamera wundervolle Aufnahmen erstellen und ein anderer mit dem Spitzen-Modell nur langweilige Schnappschüsse. Es kommt vielmehr auf Auge, Herz und Hand an, auf die Erfahrung und die Emotionalität des Hochzeitsfotografen – inhaltlich betrachtet. Aber das eingesetzte Equipment hat einen gravierenden Einfluss auf die technische Qualität der fertigen Bilder. Man bezahlt einen Fotografen eben auch dafür, dass er mit einwandfreier, solider Technik anrückt.
Gute Kameras, Objektive und Blitzgeräte sind sehr teuer, darauf soll hier nicht weiter eingegangen werden. Wir müssen dies als Tatsache akzeptieren ebenso wie den Umstand, dass diese Geräte auch mal gewartet und neu angeschafft werden müssen.

Eine Zusammenfassung

Ein professioneller Hochzeitsfotograf arbeitet viele Stunden und Tage an einer Hochzeitsreportage. Von der Vorbereitung bis zur Übergabe der Bilder gibt es sehr viel zu tun. Neben diesem Aufwand entstehen faktische Kosten, von der Telefonrechnung über das Hochzeitsalbum bis zum Auto und dem fotografischen Equipment. Gerade letzteres stellt einen großen Posten dar, denn Sie als Kunden, als Hochzeitspaar erwarten natürlich einwandfreies Equipment. Alles zusammen stellt die Hochzeitsfotografie keine Leistung dar, die für billiges Geld zu haben ist. Qualität hat hier ihren Preis.

Wenn Sie einen professionellen Fotografen für Ihre Hochzeit suchen, müssen Sie nicht unbedingt den teuersten nehmen. Aber definitiv auch nicht den Billigsten ...

Wie man den richtigen Fotografen findet, lesen Sie in hier.

Der Autor Ted Hartwig kommt aus Berlin, arbeitet bundesweit und ist professioneller Hochzeitsfotograf mit langjähriger Erfahrung.

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