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Brautschuhe: Sie bergen ganz besondere Geheimnisse und sollen Glück bringen

Die meisten Bräute wollen auf sie beim Gang zum Altar nicht verzichten: Brautschuhe. Schlicht und elegant, aufregend mit Glitzersteinen, sportlich flach, mit Schnürsenkel – erlaubt ist, was gefällt. Doch die Schuhe haben beim schönsten Tag im Leben für viele Paare noch eine ganz andere Bedeutung: Sie fungieren als Glücksbringer oder Geldsammler.

Brautschuhe und Bräuche
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Eine Kleingeld-Angelegenheit: Der Schuhkauf mit Cents

Sich für ein passendes Paar Brautschuhe zu entscheiden, ist nicht immer so einfach. Schließlich gibt es sie in unzähligen Formen und Farben. Wer nach unzähligem Anprobieren und Probegehen endlich die richtigen Begleiter für den Hochzeitstag gefunden hat, überrascht am Kassentresen häufig mit einer großen Tüte. Klimpernd fallen Hunderte Cent-Stücke heraus und müssen nun mühsam gezählt werden.

Der Kauf der Brautschuhe mit den (gesammelten) Cents soll künftig Glück bringen und ist traditionell verankert. Außerdem unterstreicht es laut Überlieferung die offensichtlich gute Sparsamkeit der Braut.

Versteigerung der Brautschuhe, um die Haushaltskasse erneut zu füllen

Wer sich auf www.beautifulbrideshop.de und anderen Expertenseiten für Hochzeiten umschaut, stellt schnell die Vielfalt an Kleidern und Co. fest. Allein das Outfit für Braut und Bräutigam kostet schnell Tausende Euro. Kommen Blumenschmuck, Miete für eine Location, Kosten für Catering und Musik sowie eine Kinderbetreuung und andere Feier-Highlights hinzu, ist das Budget schnell überstrapaziert.

Um dem Paar den finanziellen Start in das neue Leben zu erleichtern, werden die Brautschuhe häufig versteigert. Zunächst wird der Braut fast unscheinbar unter dem Tisch durch einen der kleinen Hochzeitsgäste ein Schuh gestohlen. Dann geht es um die Gebote nach amerikanischer Manier. Jeder bietet seinen Betrag und zahlt ihn sofort. Auf diese Weise sammeln sich bestenfalls schnell Hunderte oder sogar Tausende Euro an. Ist die Versteigerung beendet, nimmt der Höchstbietende den Schuh in Empfang und gibt ihn meist der Braut, verbunden mit einem Küsschen oder einem versprochenen Tanz, zurück.

Brautschuhe und Bräuche
Brautschuhe individuell verzieren ist im Trend. So verewigen viele Bräute die Initialen ihres Liebsten auf der Sohle. © pixabay.com

Wer heiratet als Nächstes? Die Sohlen der Braut verraten es!

Ein weitverbreiteter Brauch hängt mit den Sohlen der Brautschuhe zusammen. Alle unverheirateten Brautjungfern notieren ihren Namen auf der Unterseite des Schuhwerks und dürfen fortan gespannt sein. Wer wird die nächste Braut und darf durch die Brautmoden stöbern – mehr Informationen und riesige Auswahl gibt es vor allem online – und selbst bald vor dem Altar stehen? Die Antwort darauf gibt es am nächsten Tag beim Blick auf die Sohle. Der Schriftzug, der am meisten verblasst ist, zeigt die künftige Braut.

Damit es fair bleibt, sollten die Namen mit einem möglichst robusten Stift geschrieben werden. Der Bleistift verschmiert zu schnell und ist schon nach den ersten Schritten kaum noch sichtbar. Besser ist die Verzierung der Sohle mit einem schwarzen Marker. Ist die Sohle dunkel, sollte ein weißer bzw. silberfarbener Stift benutzt werden, um die verblichenen Buchstaben am nächsten Tag noch lesen zu können.

Aua: Hier ist Zutreten erwünscht

In einigen Kulturen gibt es zahlreiche Bräuche, die mit dem Schuhwerk von Braut und Bräutigam zusammenhängen. So ist es bei türkischen Hochzeiten beispielsweise gängig, dass sich das Paar beim „Ja-Wort“ auf die Füße tritt. Auch in der jüdischen Tradition spielt der Fußtritt eine wesentliche Rolle. Der Bräutigam wirft nicht nur ein Glas beim Segensspruch auf den Boden, sondern tritt auch kräftig darauf. Dies soll dem Paar Glück bringen und vor allem an die Facetten einer Ehe (gute und weniger gute Zeiten) erinnern.

Bei deutschen Hochzeiten wird der Fußtritt hingegen kaum angewandt. Dennoch gibt es auch hier eine besondere Tradition: Der gemeinsame Tortenanschnitt mit dem Messer. Um die Gäste mit der leckeren Hochzeitstorte zu verwöhnen, schneiden sie Braut und Bräutigam gemeinsam an. Dabei wird das Messer gemeinschaftlich gehalten. Wer die Hand oben hat, soll auch künftig in der Ehe tonangebend sein.

Glück für das ganze Leben: Mit dem Cent im Brautschuh soll es klappen

Geht es um die Hochzeitsplanung, wird nichts dem Zufall überlassen. Damit am schönsten Tag im Leben bloß nichts schiefgeht, setzen viele Brautpaare nicht nur auf Unterstützung durch eine Profi-Hochzeitsplanung, sondern beziehen auch den Aberglauben in die Ausgestaltung des Events mit ein.

Damit das Paar nach den Feierlichkeiten immer mit ausreichend Geld gesegnet ist, greifen viele Bräute zu einem Trick. Sie befestigen im Schuh eine Münze, denn sie soll stets volle Haushaltskassen bescheren. Manchmal ist es allerdings nicht so leicht, die Münze unsichtbar im Schuh zu verstecken, ohne dass sie beim Tanzen drückt. Hier sind Kreativität und Fingerspitzengefühl gefragt, denn mit einem doppelseitigen Klebeband und einer guten Brautschuhauswahl kann es klappen.

Brautschuhe und Bräuche
Der verbliebene Name auf der Sohle verrät die nächste Braut: Ein Brauch, der auch in Deutschland äußerst beliebt ist. © pixabay.com

Tipp: Der Trend geht zu zwei Paar Brautschuhen

Was macht eine echte Traumhochzeit aus? Jedes Paar hat sicherlich seine eigene Vorstellung, wie der schönste Tag im Leben ablaufen soll. Doch in einem sind sich die meisten einig: Nach der Trauung darf gemeinsam gefeiert werden. Damit die Braut die längere Partynacht ohne schmerzende Füße durchhält, wird häufig der Schuh gewechselt. Bei der Trauung tragen Bräute häufig höhere Absätze und eine spitze, elegante Form. Am Abend und zur Partyvorbereitung wird das Schuhwerk dann gewechselt und statt hoher Absätze gibt es flache sportliche „Brautschuhe“.

Auch die Gäste sollen sich wohlfühlen. Deshalb stehen auf vielen Hochzeiten in den Sommermonaten bequeme legere Schuhe (u. a. Flipflops) zur Verfügung. Damit können auch sie sich ohne schmerzende Füße ins Partygetümmel stürzen.

Der zweite Brautstrauß wird auch immer häufiger genutzt

Eine Tradition, die auf fast jeder Hochzeit stattfindet: Der Wurf des Blumenbouquets. Wer es auffängt, wird als Nächstes vor den Altar treten. Doch immer mehr Bräute wollen die Blumen selbst als schöne Erinnerung aufbewahren. Um dennoch die Freude um den Brauch des Werfens nicht zu verderben, wird häufig eine Miniaturausführung des Brautstraußes angefertigt, der bei der glücklichen zukünftigen Braut landet.